Stuttgart 21 in der Krise (oder) Killt die Krise S21?

Privatisierungs-Mammon, Stuttgart 21 und mittenrein die Krise … Aufzeichnung: siehe www.fluegel.tv
Dr. Winfried Wolf, Verkehrswissenschaftler und „Bahn für alle“, sowie
Elke Schenk von attac Stuttgart, und
Friedrich Gehring , Pfarrer i.R., sprachen am Mo., 23. Jan. 2012 im Großen Sitzungssaal

Ankündigung(en) sahen zB so aus: www.parkschuetzer.de/termine oder Ehemalige.CDU.Waehler.gegen.S21


F. Gehring begann mit einem Zitat, das in manchen Ohren zunächst wie neuere Kapitalismuskritik klang, aber als er die Wörter „Mammon“ und „Habgier“ statt „Gewinnmaximierung“ benutzte, wurde der biblische Kontext sichtbar. Übrigens wurde der Mammon oder der Götzendienst (dem Geld gegenüber) nicht erst von den Evangelisten des Neuen Testaments gegeiselt, auch beispielsweise Jesaja hat lange vor Christus die Habgier beschrieben mit Worten, die heute wie Globalisierungs-Kritik klingen, oder als Warnung, das (gewerkschaftliche) Prinzip der Solidarität nicht aufzugeben zugunsten einer Ellbogen-Gesellschaft. Lesen Sie das Rede-Manuskript Friedrich Gehrings als PDF.


Die Leitthese von Elke Schenk war: Im Umgang mit Stuttgart 21 sowie der Banken- und ‚Euro‘-Krise wird das, was als demokratisch-rechtsstaatliche Grundlage unseres Gemeinwesens betrachtet wird, in unglaublicher Dreistigkeit und Geschwindigkeit untergraben und nur noch als Kulisse aufrecht erhalten. Lesen Sie das Papier Elke Schenks als PDF.

 

    Friedrich Gehring          Winfried Wolf            Elke Schenk           Bernd Riexinger        W. Sauerborn

Warum sind Menschen, grade auch diejenigen, die beim Ellbogenkampf eher verlieren, doch immer wieder bereit die Solidarität aufzugeben? (indem sie beispielsweise für das Heuschrecken-Projekt „Tiefbahnhof“ stimmen, obwohl dabei sehr viel kaputt gemacht wird, was für die Nicht-Heuschrecken existentiell ist: Nahverkehr, Luft-spendende Bäume, …)?

W. Wolf ging (auch) genau darauf ein und sah als eine Ursache die trügerische Hoffnung (so mancher Nicht-Heuschrecke), dass es „uns Geringverdienern“ auch ein bisschen besser gehen wird, wenn die Reichen noch reicher werden.

Vor allem aber führte er in die Welt der gigantischen Verfilzungen ein, die dort herrschen, wo die Solidarität eher als ein Ekel-Wort dasteht. Beispielsweise hat ein Kartell von Stahl-Produzenten jahrelang der Deutschen Bundesbahn überteuerte Schienen verkauft. Als dies aufflog, hat der damalige Kanzler Schröder den Kartell-Chef zum Einkaufsleiter der Bahn gemacht. Ebendieser SPD-Kanzler hat zusammen mit den Grünen die Bahnprivatisierung auf den Weg gebracht, in deren Folge heute in Stuttgart ein bestens funktionierender Kopfbahnhof abgerissen werden soll (mitsamt dem angrenzenden Park): Die Immobilie zählt. Und sonst gar nichts, der Fahrgast am allerwenigsten.

Es gibt das Rede-Manuskript Winfried Wolfs als PDF und die Aufzeichnung bei www.fluegel.tv

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