Kundgebung, Presserklärungen

 

Pressemitteilung 6.10.2011

Zur Beteiligung des Gesamt-Betriebsrat-Vorsitzenden von Daimler an der Tieferlegerkampagne

Herr Klemm im falschen Film

Auf großes Unverständnis ist die gestern bekannt gegebene Beteiligung des Daimler Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Erich Klemm an der Pro-S21 Kampagne bei vielen GewerkschafterInnen gestoßen. Seit’ an Seit’ mit tief verfilzten Wirtschaftsbossen wie Lothar Späth, notorischen Gewerkschaftsgegnern wie Peter Hauk (CDU) und Birgit Homburger (FDP) will sich Klemm für ein Großprojekt engagieren, das vorn und hinten zu Lasten von ArbeitnehmerInnen geht. Aus diesem Grund hat sich die Vertreterversammlung der IGM Stuttgart gegen das Projekt ausgesprochen, ebenso der DGB Baden-Württemberg, der am 27. September dem Landesbündnis „Ja zum Ausstieg!“ beigetreten war. Erich Klemms öffentliche Unterstützung des anachronistischen Projekts S21 repräsentiert ebensowenig die Betriebsräte des Unternehmens. So gibt es z.B. im Betriebsrat des Werks Untertürkheim mehr Unterstützer der Alternative K21.

Die GewerkschafterInnen gegen S 21 kündigten an, in den nächsten Tagen eine eigene Infokampagne zum Thema S 21 zu starten. Bei der in das Landesbündnis einbezogenen Aktion wird es um die längst widerlegten Beschäftigungseffekte von S21 gehen („Arbeitsplatzlüge“), um die im Stresstest erwiesene Verschlechterungen für Nahverkehr und BerufspendlerInnen sowie um die alten Mythen vom blinden Wachstums.

 

 

 

 

Pressemeldung zu unserer Kundgebung am Grundwassermanagement

Gewerkschafter unterstützen Widerstand gegen S21

Zur Unterstützung der Blockaden an der S 21 Baustelle rufen die Gewerkschafter gegen S 21 auf zu einer

Kundgebung Mo. 4. Juli, ab 6 Uhr (früh)
am „Grundwassermanagement“
,
Stuttgart Hauptbahnhof gegenüber des Südflügels.

An der Aktion werden sich auch etliche Vorsitzende von Betriebs- und Personalräten, gewerkschaftliche Vertrauensleute, sowie Bevollmächtigte und GeschäftsführerInnen von IG Metall und ver.di beteiligen, darunter Sieghard Bender (IGM), Bernd Riexinger (ver.di), Roland Hamm (IGM), Liste siehe www.gewerkschaftergegenS21.de/aktuell

Es sprechen u.a.:

  Karl Reif, stv. Betriebsratsvorsitzender Daimler Untertürkheim
  Volker Mörbe, ver.di-Vertrauensleutesprecher Klinikum Stuttgart
  Roland Saur, IGM, Betriebsrat Bosch Feuerbach
  Markus Freitag, ver.di Fachbereich Stadtverwaltung Stuttgart
  Bernd Riexinger, Geschäftsführer ver.di Bezirk Stuttgart
  Sieghard Bender, 1. Bevollmächtigter IG Metall Esslingen
  Roland Hamm, 1. Bevollmächtigter IG Metall Aalen/Schwäb. Gmünd
  Musik: Kurt Walz

Friedlicher ziviler Ungehorsam ist für GewerkschafterInnen ein legitimes Mittel des Protests. Er richtet sich hier gegen ein sinnloses Großprojekt und die brachiale Art seiner Durchsetzung.

S 21 verkörpert für uns ein überholtes Wachstumsmodell, dem es nicht um gesellschaftlichen Nutzen und gute Arbeit geht, das sich vielmehr von der Zahl versprochener Arbeitsplätze blenden lässt.

Als Gewerkschafter lehnen wir Stuttgart 21 insbesondere ab,

  • weil S21 den öffentlichen Transport nicht verbessert, sondern zu Verschlechterungen für zehntausende Berufspendler im wichtigen Nah- und Regionalverkehr führen wird,
  • weil Milliarden gebunden werden, die für sinnvolle Investitionen sowie Erhalt und Ausbau der Daseinsvorsorge fehlen werden,
  • weil das Projekt unter derart extremem Kostendruck steht, dass dort „gute Arbeit“ keine Chance mehr hat. Die Stuttgart21-Baustellen werden vielmehr einen Schub bei der weiteren Verbreitung prekärer Arbeitsverhältnisse bringen. Das haben erste Erfahrungen mit Dumpinglöhnen und Sozialversicherungsbetrug auf den S 21-Baustellen bereits gezeigt.
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