DB-Service Okt. 2012
Service der Deutschen Bahn, ein Erlebnisbericht
(1. Nov. 2012)
Komme grade von einer Reise nach Holland und Belgien zurück. Fuhr eine Woche lang mit der Bahn kreuz und quer durch beide Länder. Jeder Zug auf die Minute pünktlich, die Tickets günstig, keine Zuggebundenen Spartickets, sondern schlicht angemessene und erschwingliche Tarife.
Und überall an den Bahnhöfe das „Gleisgewurstel“ im Vorfeld und bei den Zuläufen, wie übrigens an allen Bahnhöfen dieser Welt. Als Stuttgarterin fragt man sich unwillkürlich wo denn die Bodenspekulanten und Profiteure und die ihnen willfähig dienenden PolitikerInnen und Leitmedien bleiben.
Komme auf der Rückfahrt in den Bereich der Deutschen Bundesbahn, zeigt diese mit aller Wucht ihre Leistungen.
Bonn Hbf am frühen Abend: mehrere Züge gecancelt, alle verspätet, wie lange wagt das Bahnpersonal nicht zu sagen. Kaum was geht mehr am Bonner Hbf. Grund sei ein Notarzteinsatz auf der Strecke Richtung Norden.
In Koblenz dann nicht das allumfassende Chaos wie in Bonn, aber auch Verspätungen, die sich von Ansage zu Ansage erhöhen. Grund hier angeblich ein Feuerwehreinsatz Richtung Süden.
Das Bahn-Begleitpersonal im Zug wird später sagen Grund sei ein „Gasaustritt an einem Gleiskörper“ und betont mit Blick auf meinen gegen-S21-Aufkleber „an einem Gleiskörper, nicht in einem Zugwaggon“. Ja und sie hätten viel zu wenig Personal, zum Glück reisten heute Praktikanten mit. Ja, seit der Privatisierung der Bahn seien Zehntausende Stellen eingespart worden.
Ein Mitreisender Mann aus Schweden hatte das Warten auf Züge schon in Duisburg erlebt. Er durfte in Koblenz ein zweites Mal den Fahrpreis nach Stgt bezahlen, weil er den vorbestimmten Zug verpasste. So seien eben die Regeln beim Überschreiten der Länderpreisgrenzen.
Angekommen in Stgt ist der Schwede entsetzt über den Zustand des Bahnhofs. Völlig erschüttert aber als er die SBahn-Station sieht, die am heutigen Abend einem Müllhaufen gleicht. Und was soll man sagen, auch hier Verspätungen und SBahn-Ausfälle. Grund diesmal angeblich Vandalismus. Wer bitte soll der Bahn noch glauben?
Der Schwede fragt nach einem anderen Verkehrsmittel zum Porschemuseum für den morgigen Tag. „Oder soll ich lieber gleich nach einem Leihwagen fragen und heimreisen? Nie wieder Deutsche Bahn“
Das mag ganz im Sinne von Daimler Benz sein. Oder welche Rolle spielt der Daimler Konzern mit Sitz und Stimme im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn, zusammen mit Siemens, EOn, Thyssen Krupp und (na wem wohl) der Deutschen Bank.
Margarete Klingler-Lauer
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